Vor etwa zwei Jahren wurde am Neidblitz-Röchelzentrum der größte Hobel
Münchens installiert. „Hobel“, so werden die Röchelanlagen von den Insidern
(engl. = Einseitiger) zärtlich genannt. Über die Erfahrungen der letzten Jahre
sprach der ZerRspiegeL mit Prof. Müllsäger, dem Leiter des
Neidblitz-Röchelzentrums.
ZRL: |
Herr Prof. Müllsäger, können Sie unseren Lesern etwas über die Aufgaben des
Neidblitz-Röchelzentrums sagen? |
Prof. Müllsäger: |
Ja, gerne. Es ist die Aufgabe des Röchelzentrums, im Münchner Raum
möglichst viele Röchelanlagen aufzustellen. Wir haben in letzter Zeit diese
Aufgabe recht gut erfüllen können, schließlich haben wir jetzt den größten
Hobel Oberbayerns. |
ZRL: |
Wie sah denn die bisherige geschichtliche Entwicklung aus? |
Prof. Müllsäger: |
Es begann alles im Jahre 1956 mit der PERM (= Provisorisch Elektrifizierte
Röchel-Maschine), für damalige Verhältnisse ein recht ansehnlicher Hobel mit
seinen 8 K; das sind sozusagen die PS der Röchelanlagen. In mehreren Schritten
haben wir seitdem aufgestockt, so daß wir jetzt den größten Hobel Bayerns
haben. |
ZRL: |
Und was ist aus der PERM geworden? |
Prof. Müllsäger: |
Sie steht jetzt im Zimmer meines Kollegen Prof. Landwirt und ist somit der
größte Hobel im Dienstzimmer eines deutschen Hochschullehrers. |
ZRL: |
Sie sprachen vorhin von Aufstockung. Da hat sich doch sicher auch der
Mitarbeiterstab des Neidblitz-Röchelzentrums vergrößern müssen? |
Prof. Müllsäger: |
Sehr richtig. Sie dürfen aber nicht vergessen, daß unsere Mitarbeiter
selbst die begeistertsten Benutzer sind, daß also nicht nur die größeren Hobel
mehr Mitarbeiter erfordern, sondern umgekehrt die größere Anzahl von
Mitarbeitern den Bedarf für größere Hobel schafft. Das Resultat sehen Sie ja:
wir haben jetzt den größten Hobel Deutschlands. |
ZRL: |
Apropos Bedarf: Wie wird der eigentlich ermittelt? |
Prof. Müllsäger: |
Durch unsere allseits sehr beliebten Umfrageaktionen. Die letzte wurde
übrigens noch ganz im alten Stil durchgeführt, sozusagen mit Zuckerbrot und
Peitschl. Heute könnten wir so etwas leicht automatisieren, wir haben ja jetzt
den größten Hobel Europas. |
ZRL: |
Wozu wird eigentlich so viel geröchelt? Was ist – lassen Sie es mich
sozusagen ganz philosophisch fragen – der tiefere Sinn? |
Prof. Müllsäger: |
Das ist eine sehr gute Frage; man sollte sie nicht durch eine Antwort
verderben. Lassen Sie mich aber doch noch erwähnen, daß dadurch, daß wir den
größten Hobel … |
ZRL: |
Eine Nuance anders gefragt: was röcheln die Leute denn? |
Prof. Müllsäger: |
Ganz einfach. Eine gewisse Komplexität des Röchelsystems vorausgesetzt,
versteht keiner mehr, was er eigentlich röchelt. Dies herauszufinden, ist
natürlich ein weit komplexeres Problem, welches den Einsatz größerer
Röchelanlagen notwendig macht. Wir hier am Neidblitz-Röchelzentrum haben in
dieser Entwicklung schon recht gute Fortschritte gemacht; wir haben jetzt
immerhin den größten Hobel in der Alten Welt. |
ZRL: |
Am Neidblitz-Röchelzentrum wird doch auch Forschung betrieben? |
Prof. Müllsäger: |
Aber gewiß doch. Eine Hälfte unserer Mitarbeiter erforscht unser
gegenwärtiges Röchelsystem, das, wenn überhaupt, nur historisch zu verstehen
ist. Die andere Hälfte widmet sich der Durchforschung der Prospekte der
Hersteller, um herauszufinden, welches gegenwärtig der größte Hobel der Welt
ist; man will ja schließlich auf dem laufenden bleiben. |
ZRL: |
Welche sind Ihre Zukunftspläne für das Neidblitz-Röchelzentrum? |
Prof. Müllsäger: |
Wir werden alles daransetzen, den größten Hobel unseres Sonnensystems bei
uns aufzustellen; nicht umsonst arbeiten wir ja seit Jahren auf dieses Ziel
zu. |
ZRL: |
Wahrhaftig, nicht umsonst. Herr Prof. Müllsäger, wir danken für dieses
Interview. |